Haus pflegesicher machen: In 12 Schritten Stürzen vorbeugen

Ältere Frau sitzt sicher in einem hellen, aufgeräumten Raum

Inhaltsverzeichnis

Wie Sie mit einfachen Maßnahmen Barrieren abbauen und den Alltag Ihrer Angehörigen sicherer gestalten

Herr Lenz, 81, ist nachts auf dem Weg zur Toilette gestürzt. Zum Glück nur Prellungen – aber die Angst bleibt. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Viele Angehörige erleben genau solche Situationen. Stürze gehören zu den häufigsten Unfallursachen im Alter – und lassen sich in vielen Fällen vermeiden. In dieser Anleitung zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie das Zuhause Ihrer Angehörigen sicherer und pflegegerechter gestalten – mit einfachen, wirksamen Maßnahmen, die Sie sofort umsetzen können.

Extra: Nutzen Sie am Ende unsere kostenlose Sicherheits-Checkliste für Ihr Zuhause.

12 Schritte zur Sturzprophylaxe im häuslichen Umfeld

Schritt 1: Wege freihalten

Gerade bei eingeschränkter Mobilität zählt jedes Hindernis. Halten Sie Laufwege frei – vor allem zwischen Bett, Bad und Wohnzimmer. Möbel mit scharfen Ecken am besten absichern oder umstellen.

Schritt 2: Ausreichende Beleuchtung einbauen

Unfallrisiko Nummer eins bei Nacht: fehlendes Licht. Installieren Sie:

  • Bewegungsmelder in Flur, Bad und Schlafzimmer
  • Nachtlichter in Steckdosenhöhe
  • Leicht erreichbare Lichtschalter (auch vom Bett aus)

Schritt 3: Rutschfeste Böden schaffen

Glänzende Fliesen oder Laminat? Potenziell gefährlich. Nutzen Sie rutschhemmende Matten und spezielle Antirutsch-Streifen – besonders im Badezimmer oder auf Treppen.

Schritt 4: Haltegriffe und Geländer anbringen

Ein fester Halt macht den Unterschied. Bringen Sie Griffe an folgenden Stellen an:

  • Toilette
  • Duschbereich oder Badewanne
  • Treppenaufgänge – idealerweise beidseitig

Schritt 5: Sichere Sitzmöglichkeiten bereitstellen

Hohe, stabile Sessel mit Armlehnen erleichtern das Aufstehen und geben Halt. Vermeiden Sie niedrige Sofas oder Hocker ohne Lehne.

Schritt 6: Pflegegerechtes Bett einsetzen

Ein zu tiefes Bett kann gefährlich sein. Ideal ist ein höhenverstellbares Pflegebett – oft über die Pflegekasse bezuschusst. Es erleichtert nicht nur das Aufstehen, sondern auch pflegerische Maßnahmen.

Schritt 7: Stolperfallen beseitigen

Lose Teppiche, Kabel am Boden, rutschige Fußmatten – all das sind klassische Stolperfallen. Entfernen oder fixieren Sie sie rutschfest. Je klarer und freier die Wege, desto sicherer der Alltag.

Mann befestigt ein Seil oder Kabel am Boden zur Sicherung
Kabel und Stolperquellen sicher befestigen

Schritt 8: Badezimmer sichern

Besonders gefährlich! Das Badezimmer braucht besondere Aufmerksamkeit:

  • Rutschfeste Matten in Dusche/Wanne
  • Duschstuhl oder Wannenlift
  • Haltegriffe in Griffhöhe

Schritt 9: Treppen sicher machen

Treppen benötigen:

  • Beidseitige Handläufe
  • Gute Beleuchtung
  • Rutschhemmende Stufen (z. B. mit Streifen)

Bei starker Bewegungseinschränkung kann ein Treppenlift hilfreich sein – auch hier gibt es finanzielle Unterstützung.

Schritt 10: Hilfsmittel gezielt einsetzen

Rollator, Gehstock oder Haltegurte – viele Hilfsmittel bieten Sicherheit. Wichtig ist die richtige Einstellung und fachkundige Beratung, z. B. über Sanitätshäuser oder den Pflegedienst.

Schritt 11: Kleidung und Schuhe prüfen

Alltag beginnt beim Anziehen. Achten Sie auf:

  • Hausschuhe mit fester, rutschfester Sohle
  • Bequeme Kleidung ohne zu lange Hosenbeine

Schritt 12: Bewegung fördern

Kräftige Beine – sicheres Gehen. Fördern Sie leichte Bewegung im Alltag: Spaziergänge, Gleichgewichtsübungen oder gezielte Programme zur Sturzprophylaxe. Viele Krankenkassen übernehmen entsprechende Kurse.

💡 3 Maßnahmen, die Sie sofort umsetzen können

  • Steckdosen-Nachtlichter im Schlafzimmer anbringen
  • Lose Teppiche und Kabel entfernen
  • Rutschfeste Matte in Dusche oder Wanne auslegen

💶 Gut zu wissen: Zuschüsse für mehr Sicherheit

Wussten Sie, dass die Pflegekasse bis zu 4.000 € für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen übernimmt (§ 40 SGB XI)? Dazu zählen z. B.:

  • Einbau von Haltegriffen
  • Rutschhemmende Bodenbeläge
  • Treppenlifte

Sprechen Sie uns gern an – wir unterstützen Sie bei Antragstellung und Umsetzung.

Fazit: Kleine Änderungen – große Wirkung für Ihre Angehörigen

Mit diesen 12 Schritten machen Sie das Zuhause Ihrer Angehörigen sicherer, übersichtlicher und pflegegerechter. Das stärkt nicht nur die Selbstständigkeit, sondern auch Ihr Gefühl, das Richtige zu tun.

Unser Team vom Pflegedienst Ledergerber hilft Ihnen gern persönlich weiter – mit Beratung, Erfahrung und einem offenen Ohr für Ihre Sorgen.

Häufig gestellte Fragen

Was versteht man unter Sturzprophylaxe?

Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen im Alltag, besonders bei älteren Menschen.

Warum ist Sturzprophylaxe zu Hause so wichtig?

Die meisten Stürze passieren im eigenen Zuhause – mit oft schweren Folgen.

Welche Stolperfallen sind besonders häufig?

Lose Teppiche, Kabel, schlechte Beleuchtung und ungeeignete Möbel.

Welche Räume sind besonders gefährlich?

Bad, Flur und Treppenbereiche gelten als Hochrisikozonen.

Wie kann man das Bad sicherer machen?

Haltegriffe, rutschfeste Matten und eventuell ein Duschstuhl helfen sehr.

Was bringt ein Pflegebett?

Es erleichtert das Ein- und Aussteigen und verringert die Sturzgefahr.

Welche Hilfsmittel sind sinnvoll?

Rollatoren, Haltegriffe, Anti-Rutsch-Matten und gut sitzende Hausschuhe.

Gibt es Unterstützung für die Wohnraumanpassung?

Ja, Pflegekassen bieten finanzielle Hilfe für bestimmte Umbaumaßnahmen.

Guten Tag, ich bin Nico

Das hier ist ein Blog für Fachkräfte im Pflegebereich und Angehörige von Pflegebedürftigen. 

Inhaltsverzeichnis

Kleine Veränderungen. Große Sicherheit

Stürze im Alter sind kein Schicksal. Der Sicherheits-Check hilft dir, Gefahren früh zu erkennen und das Zuhause deiner Eltern Stück für Stück sicherer zu machen.

Lächelnde Pflegerin im Gespräch mit einer älteren Patientin in einem Wohnzimmer in Iserlohn

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