Motorische Aktivierung bezeichnet Maßnahmen, die darauf abzielen, vorhandene motorische Fähigkeiten einer Person zu erhalten oder zu verbessern und ihre Selbständigkeit in Bewegungsabläufen zu fördern. Dies kann die Mobilität, Geschicklichkeit, Balancierfähigkeit und Kraft betreffen. Diese Aktivitäten sind ein integraler Bestandteil der aktivierenden Pflege und helfen, die Fähigkeit des Individuums zur Durchführung alltäglicher Aktivitäten wie Gehen, Essen oder Anziehen zu erhalten oder zu verbessern.
Motorische Aktivierung ist besonders wichtig in der Pflege von älteren Menschen oder Menschen mit bestimmten Erkrankungen oder Behinderungen, die ihre Mobilität einschränken können. Durch gezielte motorische Aktivierung können mögliche Fähigkeiten und Ressourcen der Personen reaktiviert und ein möglicher Fähigkeitsverlust verlangsamt werden. Diese Maßnahmen können sowohl präventiv als auch therapeutisch angewendet werden und dazu beitragen, die Lebensqualität der zu pflegenden Personen zu verbessern und die Würde und Autonomie zu fördern.
Zu den Beispielen für motorische Aktivierung gehören gezielte Übungen zur Verbesserung der Motorik, wie Physiotherapie oder Ergotherapie, sowie tägliche Aktivitäten, die die Beweglichkeit fördern, wie Spaziergänge oder Kleingruppenaktivitäten wie Tanzen oder Gymnastik. Diese Aktivitäten können individuell auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Person abgestimmt werden.
Der Begriff „Motorische Aktivierung“ stammt aus dem Bereich der Pflegewissenschaft und bezieht sich auf die Aktivierung von motorischen Fähigkeiten durch gezielte Interventionen. Er ist eng verbunden mit dem Konzept der Aktivierenden Pflege, das in den 1980er Jahren in der Pflegeforschung aufkam und das die Bedeutung der Aktivierung und Förderung von Selbständigkeit und Partizipation in der Pflege hervorhebt.