Pflegekurse für Angehörige und Ehrenamtliche: Gemeinsam für Entlastung in der Pflege

Eine Gruppe von pflegenden Angehörigen sitzt im Kreis und lernen im Pflegekurs.

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Einen geliebten Menschen zu unterstützen und im Alltag zu begleiten, ist eine Aufgabe, die neben Herz und Geduld auch spezielles Wissen erfordert. Pflegekurse bieten genau an dieser Stelle eine wertvolle Unterstützung: Sie vermitteln pflegenden Angehörigen sowie ehrenamtlich Engagierten das nötige Know-how, um die Pflege zu Hause sicherer, entspannter und mit mehr Selbstvertrauen zu gestalten.

Was sind Pflegekurse nach § 45 SGB XI?

Der § 45 im Elften Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB XI) verpflichtet die Pflegekassen dazu, kostenlose Pflegekurse anzubieten. Diese richten sich an Personen, die ihre Angehörigen pflegen, ebenso wie an Menschen, die sich ehrenamtlich in der Pflege engagieren möchten (1).

Die Kurse verfolgen mehrere Ziele. Sie helfen Ihnen dabei,

  • praktische Fähigkeiten für die Pflege zu Hause zu erwerben,
  • körperliche und seelische Belastungen zu reduzieren oder ihnen vorzubeugen sowie
  • das soziale Engagement in der Pflege zu stärken (1).

Im Kern tragen Pflegekurse dazu bei, dass Sie Pflegebedürftige bestmöglich versorgen und sich dabei selbst nicht überfordern. Sie schaffen Raum für mehr Sicherheit, Verständnis und gegenseitige Wertschätzung in der häuslichen Pflege. Seit 2021 sind auch digitale Pflegekurse ausdrücklich gesetzlich vorgesehen, die flexibel und ortsunabhängig absolviert werden können.

Was beinhaltet ein Pflegekurs?

Die Inhalte der Pflegekurse sind breit gefächert. Sie erhalten praktische Tipps für die tägliche Pflege – zum Beispiel zur Körperpflege, Mobilisation oder zum Umgang mit Hilfsmitteln. Ebenso werden psychologische Aspekte angesprochen, um Sie im Umgang mit herausfordernden Situationen zu stärken.

Sie gewinnen dadurch ein grundlegendes Verständnis für pflegerische Tätigkeiten und lernen, wie Sie Ihre Angehörigen oder betreuten Personen im Alltag gezielt und liebevoll unterstützen können.

Für wen eignen sich Pflegekurse?

Pflegekurse sind besonders hilfreich für Menschen, die ihre Angehörigen versorgen oder sich als Nachbarschaftshelfer und Ehrenamtliche engagieren möchten (1). Es gibt keine gesonderten Kurse für Nachbarschaftshelfer – alle Interessierten nehmen an denselben Kursen teil.

Diese Schulungen bieten die Möglichkeit, sich gezielt auf die Anforderungen der Pflege vorzubereiten, Unsicherheiten abzubauen und sich fachlich wie menschlich weiterzuentwickeln.

Praktische Information: Pflegebasiskurs oder Pflegekurs?

Ein Pflegebasiskurs bereitet Teilnehmende gezielt auf eine Tätigkeit als Pflegehelferin oder -helfer in professionellen Pflegeeinrichtungen vor. Diese Kurse sind in der Regel kostenpflichtig und kosten durchschnittlich zwischen 500 und 1.700 Euro (2). Für pflegende Angehörige oder ehrenamtlich Tätige sind jedoch die kostenlosen Pflegekurse nach § 45 SGB XI in der Regel ausreichend. Achten Sie bei der Auswahl des Kurses auf die richtige Kursart.

Voraussetzung für Nachbarschaftshilfe

Die sogenannte Nachbarschaftshilfe zählt zu den „Angeboten zur Unterstützung im Alltag“. In einigen Bundesländern ist die Teilnahme an einem anerkannten Pflegekurs Voraussetzung, um als Nachbarschaftshelfer tätig werden zu dürfen. Die genauen Anforderungen unterscheiden sich jedoch je nach Bundesland. Informieren Sie sich deshalb frühzeitig bei Ihrer Pflegekasse oder Ihrer kommunalen Beratungsstelle über die regionalen Vorgaben.

Wer bietet Pflegekurse an? Eine Orientierung für pflegende Angehörige

Wenn Sie einen Pflegekurs suchen, werden Sie feststellen, dass es zahlreiche Anbieter gibt, die entsprechende Schulungen für pflegende Angehörige bereitstellen. Nicht nur die Pflegekassen selbst veranstalten solche Kurse direkt oder in Kooperation mit Partnerorganisationen – auch viele andere Einrichtungen engagieren sich dafür, Ihnen wertvolles Wissen und praktische Fähigkeiten für den Pflegealltag zu vermitteln.(1)

Verschiedene Anlaufstellen für Pflegekurse

Zu den Anbietern zählen unter anderem:

  • Sozialstationen,
  • ambulante Pflegedienste,
  • Volkshochschulen,
  • gemeinnützige Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter oder die Caritas sowie
  • für Privatversicherte das Unternehmen Medicproof, das das sogenannte Pflegetraining anbietet.

Darüber hinaus können Sie sich auch an sogenannte Pflegestützpunkte wenden. Diese werden gemeinschaftlich von Pflegekassen und kommunalen Trägern betrieben und bieten Ihnen Unterstützung und Beratung – oft inklusive kostenfreier Pflegekurse.

Kostenfreie Teilnahme an Pflegekursen

Wussten Sie, dass Pflegekurse für Angehörige gesetzlich kostenlos sind? Im § 45 SGB XI ist verankert, dass Pflegekassen verpflichtet sind, Pflegekurse sowie Schulungen für pflegende Angehörige unentgeltlich anzubieten. Für Sie bedeutet das: Sie müssen keine Gebühren zahlen – und das gilt unabhängig davon, welchen Pflegegrad Ihr Angehöriger hat.(1)

Beachten Sie jedoch, dass einige private Bildungsträger oder spezialisierte Schulungszentren Kurse anbieten, die nicht über die Pflegeversicherung abgedeckt sind. In solchen Fällen können unter Umständen Kosten entstehen.

In der Regel finden Pflegekurse über mehrere Termine hinweg statt. Viele Anbieter legen die Kurse bewusst auf Abendzeiten, damit auch Berufstätige teilnehmen können und sich das neu erworbene Wissen gut in den Alltag integrieren lässt.

Ein hilfreicher Tipp: Verhinderungspflege während des Kurses in Anspruch nehmen

Wenn Sie bereits einen Angehörigen mit mindestens Pflegegrad 2 betreuen, können Sie während Ihrer Kurszeit die Verhinderungspflege nutzen. Dadurch ist eine Ersatzpflege gewährleistet, während Sie sich weiterbilden und wertvolle Impulse für den Pflegealltag erhalten. Die sogenannte „stundenweise Verhinderungspflege“ bietet dabei besonders viel Flexibilität – so können Sie die Schulung sorgenfrei wahrnehmen.

Welche Inhalte erwarten Sie in einem Pflegekurs?

Es gibt verschiedene Arten von Pflegekursen. Einige beginnen mit sogenannten Orientierungskursen, um Ihnen eine Entscheidungshilfe zu geben: Möchten Sie die Pflege tatsächlich übernehmen – und wie gelingt das gut? (3)

Die meisten Kurse zielen darauf ab, Ihnen fundierte Grundlagen der häuslichen Pflege zu vermitteln. Sie werden daher oft als Grundkurs Pflege bezeichnet. Sie gewinnen Sicherheit und fühlen sich auf die Betreuung Ihres Angehörigen besser vorbereitet.

Die vier Kernbereiche eines Pflegekurses

  • Praktische Grundpflege: z. B. Körperpflege und Umgang mit Ausscheidungen,
  • Kinästhetik und Positionierung: also Techniken zur Lagerung und Bewegungsunterstützung,
  • Selbstsorge: wie Sie Ihre eigenen Kräfte stärken und Überlastung vermeiden,
  • Hygiene: konkrete Tipps für mehr Sicherheit im Pflegealltag.

Praktisches Wissen für den Alltag: Grundpflege kompetent meistern

Im Pflegekurs lernen Sie vor allem praktische Fähigkeiten, die Ihnen und Ihrem Angehörigen den Alltag erleichtern. Dazu gehören Methoden der Körperpflege, Tipps zum Umgang mit Ausscheidungen sowie Hinweise zur Unterstützung beim Essen, Aufstehen und Gehen. Auch rückenschonende Techniken werden umfassend vermittelt – damit Sie Ihre eigene Gesundheit nicht gefährden.(4)

Rückenschonende Techniken: Kinästhetik verstehen und anwenden

Wenn Sie jemanden pflegen, der in seiner Bewegung eingeschränkt ist, sind rückenschonende Hebe- und Transfertechniken besonders wichtig. Im Kurs lernen Sie, wie Bewegungsabläufe sicher koordiniert und gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person durchgeführt werden – das schützt Ihre eigene Gesundheit und fördert gleichzeitig die Eigenständigkeit Ihres Angehörigen.

Positionierungstechniken: Für mehr Wohlbefinden und Sicherheit

Verbringt Ihr Angehöriger viel Zeit im Liegen oder Sitzen, steigt das Risiko für Druckgeschwüre (Dekubitus). Im Pflegekurs erfahren Sie, wie regelmäßige Positionswechsel die Gesundheit fördern. Die richtige Lagerung erleichtert zudem die Atmung und steigert das allgemeine Wohlbefinden. Sie lernen auch, welche Positionen sich in bestimmten Situationen – etwa beim Essen oder bei Medikamentengabe – besonders eignen, z. B. bei Schluckstörungen.

Pflegekraft zeigt den richtigen Umgang mit einem Rollator
Pflegekraft gibt individuelle Schulung in privater Umgebung

Pflegekurse: Achtsame Unterstützung für Sie und Ihre Lieben

Der Einstieg in die Pflege eines Angehörigen ist häufig eine Phase voller Fürsorge, Verantwortung und Unsicherheit. Viele von Ihnen möchten möglichst viel zum Wohlbefinden des geliebten Menschen beitragen. Doch dabei geraten die eigenen Bedürfnisse oft in den Hintergrund. In Pflegekursen lernen Sie, warum Selbstfürsorge im Pflegealltag so wichtig ist – damit Sie gesund bleiben, Ihre Kräfte einteilen und auch langfristig liebevoll begleiten können.

Selbstfürsorge: Wie Sie Be- und Entlastung in Einklang bringen

Im Pflegealltag kreisen Ihre Gedanken oft um den Angehörigen. Doch auf Dauer gelingt eine gute Pflege nur dann, wenn Sie auch Ihre eigene Balance bewahren. Pflegekurse helfen Ihnen dabei, achtsam mit sich selbst umzugehen – und zu erkennen, wann Pausen wichtig sind. So lernen Sie zum Beispiel, wie Sie rückenschonend heben und tragen, um körperliche Belastungen zu vermeiden.

Gleichzeitig widmen sich viele Kurse auch der seelischen Belastung, die die Pflege mit sich bringen kann. Sie erhalten praktische Tipps im Umgang mit Stress, Sorgen und emotionalen Herausforderungen – und erfahren, dass auch Ihre eigene Gesundheit zählt.(4)

Hygiene in der Pflege: Schutz und Wohlbefinden

Hygiene ist ein zentraler Bestandteil der häuslichen Pflege. In Pflegekursen erhalten Sie praxisnahe Anleitungen zu Hygienemaßnahmen, die Ihnen Sicherheit geben und gleichzeitig das Wohlbefinden Ihres Angehörigen stärken.(4)

  • Körper- und Hautpflege: Lernen Sie, wie Sauberkeit zur Vorbeugung von Hauterkrankungen und Entzündungen beiträgt.
  • Intimpflege: Erfahren Sie einfühlsame Methoden, um auch in sensiblen Situationen respektvoll und sicher zu handeln.
  • Mund- und Zahnpflege: Mit einfachen Handgriffen fördern Sie die allgemeine Gesundheit und Lebensqualität Ihres Angehörigen.

Sauberkeit ist ein menschliches Grundbedürfnis – sie schafft nicht nur Wohlbefinden, sondern schützt auch vor Infektionen. Die richtigen Hygienemaßnahmen geben Ihnen Sicherheit und stärken das Vertrauen in Ihre Pflege.

Wichtige Informationen zu Recht und Sozialem

Im Pflegealltag tauchen oft rechtliche und finanzielle Fragen auf: Welche Unterstützung steht mir zu? Welche Entlastungsleistungen oder Hilfsmittel kann ich beantragen? Pflegekurse geben hier erste Orientierung. Für tiefergehende, individuelle Fragen können Sie zusätzlich eine Pflegeberatung nach § 7a SGB XI in Anspruch nehmen. Pflegeberaterinnen und -berater unterstützen Sie dabei, die passenden Leistungen zu finden und begleiten Sie auf Ihrem Weg durch das Pflegesystem. Eine Übersicht zu Unterschieden zwischen Kurs und Beratung finden Sie in unserem Ratgeber.

Spezialkurse: Individuell abgestimmtes Wissen

Pflegesituationen sind so individuell wie die Menschen selbst. Deshalb bieten viele Pflegekassen auch Spezialkurse an – für Angehörige, die sich gezielt auf besondere Krankheitsbilder vorbereiten möchten.(5)

  • Pflege und Begleitung bei Demenz
  • Unterstützung bei Multipler Sklerose oder Parkinson
  • Pflege nach neurologischen Ausfällen, etwa nach einem Schlaganfall
  • Pflege von pflegebedürftigen Kindern

Diese Kurse helfen Ihnen, die Erlebniswelt Ihres Angehörigen besser zu verstehen, geeignete Hilfsmittel einzusetzen und Entlastungsangebote gezielt zu nutzen.

Formen der Teilnahme: So finden Sie Ihren Weg

Pflegekurse sind flexibel aufgebaut – damit sie in Ihr Leben passen. Sie können wählen zwischen:

  • Öffentlichen Gruppenkursen: Lernen Sie praktische Fertigkeiten und tauschen Sie sich mit anderen Angehörigen aus.
  • Individuellen Schulungen zuhause: Eine Pflegefachkraft zeigt Ihnen direkt vor Ort, wie Sie Ihre Pflegetätigkeit verbessern können.
  • Online-Pflegekursen: Absolvieren Sie den Kurs flexibel von zu Hause – ganz in Ihrem Tempo.

Gerade Gruppenkurse bieten eine wertvolle Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur gegenseitigen Stärkung – oft entstehen dabei neue Perspektiven und hilfreiche Kontakte.

Wussten Sie außerdem?
Unsere Gruppenschulungen bieten Ihnen die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Angehörigen oder Ehrenamtlichen zu lernen. Im Austausch mit Gleichgesinnten und unter Anleitung erfahrener Pflegekräfte erhalten Sie fundiertes Wissen – und erleben, dass Sie mit Ihren Fragen nicht allein sind.

Wussten Sie schon? – Pflegekurs mit Zertifikat

In manchen Bundesländern ist für eine Tätigkeit als Nachbarschaftshelfer ein Nachweis über einen Pflegekurs erforderlich. Dieses Zertifikat dokumentiert Ihre Kenntnisse und befähigt Sie zur unterstützenden Pflege im Alltag. Auch viele Online-Kurse schließen mit einem Zertifikat ab. Fragen Sie bei Ihrer Kursleitung gezielt danach!

Individuelle Pflegeschulung: Lernen in vertrauter Umgebung

In bestimmten Fällen ist es sinnvoll, die Schulung direkt bei Ihnen zu Hause durchzuführen.(1) Eine erfahrene Pflegefachkraft begleitet Sie Schritt für Schritt und zeigt Ihnen vor Ort, wie Sie Hilfsmittel einsetzen oder pflegerische Handgriffe korrekt anwenden.

Das Besondere: Ihr eigenes Wohnumfeld wird einbezogen. Sie lernen praxisnah – dort, wo die Pflege stattfindet. In der Regel finden solche Schulungen in drei bis vier Terminen statt, individuell angepasst an Ihre Situation.

Unser Tipp: Kontaktieren Sie Ihre Pflegekasse für individuelle Unterstützung

Erkundigen Sie sich direkt bei Ihrer Pflegekasse, welche individuellen Schulungen möglich sind. So erhalten Sie eine passgenaue Begleitung, die Sie im Pflegealltag stärkt – fachlich, praktisch und emotional.

Wussten Sie schon?
Wir bieten individuelle Pflegekurse direkt bei Ihnen zu Hause an. Eine erfahrene Pflegefachkraft zeigt Ihnen vor Ort, wie Sie Ihre pflegerischen Aufgaben optimal umsetzen. So erhalten Sie praktische Tipps – genau da, wo Pflege stattfindet: in Ihrem Alltag.

So finden Sie den passenden Pflegekurs für Ihre Situation

Die Suche nach einem passenden Pflegekurs ist heute erfreulich unkompliziert. Als Angehörige oder nahestehende Person stehen Sie oft vor neuen Herausforderungen – umso wertvoller ist es, dass viele Stellen Sie dabei unterstützen und den Zugang zu Kursen erleichtern.

Welche Anlaufstellen helfen Ihnen weiter?

Verschiedene Organisationen und Ansprechpartner bieten Ihnen individuelle Unterstützung und umfassende Informationen rund um das Thema Pflegekurse:

  • Pflegekassen: Ihre eigene Pflegekasse oder die Ihres Angehörigen informiert Sie über aktuelle Kursangebote in Ihrer Nähe. Einige Kassen bieten eigene Kurse an, andere kooperieren mit externen Partnern. Der direkte Kontakt lohnt sich – oft können Sie sich auch gleich anmelden.
  • Pflegestützpunkte und lokale Beratungsstellen: Diese Einrichtungen beraten Sie nicht nur zu Kursen, sondern auch zu vielen anderen Themen der häuslichen Pflege. Sie helfen bei der Organisation, klären offene Fragen und nehmen sich Zeit für Ihre persönliche Situation.
  • Sozialverbände und Wohlfahrtsorganisationen: Organisationen wie die Caritas, die Diakonie oder das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bieten regelmäßig Pflegekurse an – teils mit Schwerpunkten wie Demenzpflege oder Palliativversorgung. Der Austausch mit anderen Angehörigen ist hier oft besonders bereichernd.
  • Online-Angebote: Viele Pflegekassen stellen inzwischen auch digitale Pflegekurse bereit. Diese können Sie bequem von zu Hause aus absolvieren – flexibel und im eigenen Tempo. Eine ideale Lösung für Berufstätige oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität.

Pflegekurse für Privatversicherte: Was Sie wissen sollten

Auch wenn Sie privat versichert sind, müssen Sie nicht auf einen Pflegekurs verzichten. Private Pflegeversicherungen stellen in der Regel ein vergleichbares Kursangebot bereit wie die gesetzlichen Pflegekassen – etwa über das sogenannte Pflegetraining von Medicproof.

Um herauszufinden, welche Angebote Ihnen zur Verfügung stehen und ob die Kosten übernommen werden, wenden Sie sich am besten direkt an Ihre private Pflegeversicherung oder die Versicherung Ihres Angehörigen. Dort erhalten Sie verbindliche Informationen und können sich gezielt beraten lassen.

Wichtige Vorteile von Pflegekursen und Pflegeschulungen

Ein Pflegekurs ist weit mehr als nur eine Schulung – er kann zu einem echten Kraftquell für Ihren Pflegealltag werden. Die Teilnahme bringt Ihnen zahlreiche Vorteile:

  • Die Kurse sind für Sie in der Regel kostenfrei, da die Pflegekasse die Gebühren übernimmt.
  • Sie erhalten aktuelles, praxisnahes Pflegewissen von erfahrenen Fachkräften.
  • Sie erfahren, welche Leistungen und Unterstützungsmöglichkeiten Ihnen zustehen – abgestimmt auf den Pflegegrad Ihres Angehörigen.
  • Sie erhalten wertvolle Hinweise zu Hilfsmitteln, Reha-Maßnahmen und weiteren Entlastungsangeboten.
  • Sie lernen Strategien, um körperliche und seelische Belastungen besser zu bewältigen – für sich selbst und für Ihre Familie.

Ein Schritt, der Sie stärkt und entlastet

Mit einem Pflegekurs gewinnen Sie mehr Sicherheit im Alltag – und das gute Gefühl, vorbereitet zu sein. Sie erleichtern sich nicht nur die Pflege, sondern schaffen auch Raum für Gelassenheit, Verständnis und gegenseitige Wertschätzung.

So bleibt Ihre Pflegeaufgabe nicht allein Verantwortung – sondern wird getragen von Respekt, Achtsamkeit und liebevoller Verbindung.

Häufige Fragen rund um den Pflegekurs nach § 45 SGB XI

Was versteht man unter einem Pflegekurs nach § 45 SGB XI?

Ein Pflegekurs nach § 45 SGB XI richtet sich an Angehörige sowie an Personen, die sich ehrenamtlich in der Pflege engagieren möchten. In diesen Kursen erhalten Sie grundlegendes Wissen, das Ihnen Sicherheit im Umgang mit pflegebedürftigen Menschen gibt – und zugleich lernen Sie, wie Sie Ihre eigene körperliche und seelische Gesundheit schützen und stärken können. (1)

Welche Themen werden im Pflegekurs vermittelt?

Im Mittelpunkt des Pflegekurses steht die häusliche Pflege. Sie erfahren unter anderem, wie Sie Ihre Angehörigen richtig lagern, mobilisieren und unterstützen – und wie Sie selbst Überlastung vorbeugen können. Zusätzlich erhalten Sie wichtige Informationen über Leistungen der Pflegeversicherung und soziale Unterstützungsangebote. (1)

Welche Formen von Pflegekursen gibt es?

Sie können den für Sie passenden Kurs aus verschiedenen Formaten wählen:
Gruppenkurse vor Ort, individuelle Schulungen im häuslichen Umfeld oder Online-Pflegekurse, die Sie flexibel von zu Hause aus absolvieren können. (2) (3)

Wie lange dauert ein Pflegekurs in der Regel?

Die Dauer eines Pflegekurses hängt vom Format ab. Individuelle Schulungen zuhause dauern meist 90 bis 120 Minuten pro Termin. Gruppenkurse erstrecken sich häufig über mehrere Tage – etwa drei Einheiten à drei Stunden oder ein Wochenendkurs mit acht bis zehn Stunden Gesamtzeit. (2) (4)

Wie viel Zeit nimmt ein Online-Pflegekurs in Anspruch?

Online-Pflegekurse bieten maximale zeitliche Flexibilität. Die Inhalte lassen sich in wenigen Stunden oder über mehrere Tage hinweg absolvieren – ganz in Ihrem eigenen Tempo. (3)

Wer übernimmt die Kosten für einen Pflegekurs?

Sie müssen sich um die Finanzierung keine Sorgen machen: Pflegekurse sind für Sie kostenfrei. Die Pflegekasse übernimmt alle Kosten – das ist gesetzlich im § 45 SGB XI geregelt.

Muss ich einen Pflegekurs verpflichtend absolvieren?

Für pflegende Angehörige ist die Teilnahme an einem Pflegekurs freiwillig – aber sehr empfehlenswert. In einigen Bundesländern ist ein Kurs jedoch verpflichtend, wenn Sie im Rahmen der Nachbarschaftshilfe tätig werden möchten. (4)

Welcher Pflegekurs ist für Nachbarschaftshilfe erforderlich?

In der Regel genügt ein Pflege-Grundkurs mit Zertifikat, der die wichtigsten Basiskenntnisse vermittelt. In manchen Bundesländern ist dieser Kurs eine Voraussetzung, um als anerkannter Nachbarschaftshelfer tätig zu sein. (4)

Was bedeutet „Pflegebasiskurs“?

Ein Pflegebasiskurs bietet Ihnen einen praxisnahen Einstieg in die Welt der Pflege. Er eignet sich besonders für Menschen, die überlegen, beruflich in die Pflege einzusteigen. Hier erwerben Sie erste Kenntnisse und sammeln wertvolle Erfahrungen im Umgang mit pflegebedürftigen Menschen. (2)

Quellen

(1) Bundesministerium der Justiz (1994): Sozialgesetzbuch (SGB) – Elftes Buch (XI) – Soziale Pflegeversicherung, § 45 Pflegekurse für Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen
https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_11/__45.html (letzter Abruf am 04.06.2025)

(2) Caritas Altenhilfe gGmbH (2024): Schneller Start mit mehrwöchigen Qualifikationen
https://karriere.caritas-altenhilfe.de/berufseinstieg/basisqualifikation/pflegebasiskurs-praktika (letzter Abruf am 04.06.2025)

(3) DIE ANGEHÖRIGENSCHULE – DAnS (Ohne Jahr): Pflegekurse
https://www.angehoerigenschule.de/angebote-und-leistungen/pflegekurse-angehoerigenpflege/ (letzter Abruf am 04.06.2025)

(4) Landkreis Harburg (2024): Pflegekurse für pflegende Angehörige und Pflegepersonen bei Pflegezeit beantragen
https://www.landkreis-harburg.de/buergerservice/dienstleistungen/pflegekurse-fuer-pflegende-angehoerige-und-pflegepersonen-bei-pflegezeit-beantragen-901002777-0.html?myMedium=1 (letzter Abruf am 04.06.2025)

(5) Alzheimer Angehörigen-Initiative (2024): Kostenlose Pflegekurse für Angehörige
https://alzheimer-organisation.de/pflegekurse/ (letzter Abruf am 08.11.2023)

Guten Tag, ich bin Nico

Das hier ist ein Blog für Fachkräfte im Pflegebereich und Angehörige von Pflegebedürftigen. 

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Lächelnde Pflegerin im Gespräch mit einer älteren Patientin in einem Wohnzimmer in Iserlohn

Namaste, Ich bin Nico

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